Die vom Klinikum geplante Architektur gefällt ausgesprochen gut. Wenn die Überarbeitung des Bahnhofs-Ensembles in diesem Sinne erfolgen würde, wäre dies sicher interessant. Auch versteht man die Argumente, die für ein Gesundheitszentrum am Bahnhof sprechen: schnelle Erreichbarkeit für auswärtige Ärzte und Patienten aus der Umgebung, viele gestalterische Möglichkeiten bei einem Neubau, Etablierung eines Gesundheitskompetenzzentrums.
Allerdings muss unbedingt an das Wohlfahrtsforum in der Kanalstraße erinnert werden, den Standort der noch bei vielen Brandenburgern bekannten Zentralpoliklinik. Wenn Frau Wolter einen täglichen Patientenstrom von 1.200-1.500 Menschen zum Gesundheitszentrum am Bahnhof prognostiziert, dann würden diese Menschen sicher auch dem Zentrum der Stadt gut tun, wenn sich das Gesundheitszentrum dort befinden würde. Viele Patienten würden sicher auch andere Erledigungen in der Innenstadt verbinden. Das heißt: Es muss unbedingt ein intensives Nachdenken über eine angemessene Nachnutzungsvariante des schon heute in großen Teilen leerstehenden Wohlfahrtsforums geben, wenn zudem noch einige Arztpraxen des Klinikums mit zum Bahnhof umziehen. Denn Leerstand und weitgehende Nutzungsaufgabe dieses auf Dr. Karl Erbs zurückgehenden Bauhaus-Ensemble ist auch ein unwürdiger Umgang mit diesem herausragenden Bau.